Es war einmal ein altes, renovierungsbedürftiges Denkmal, das sehr lange leer stand. Ein Unternehmer kaufte das Denkmal, ließ es renovieren, zum Wohnen und für seine neugegründete Druckerei.
Die Geister ärgerten sich, dass ihr schönes Zuhause renoviert wurde, weil sie es liebten, wenn alles schön ruhig und voller Staub war. „Jetzt ist es mit der Ruhe vorbei und zu hell“, rief der alte Geist. Der junge Geist schaute sich um, sah in einer Kammer viele Kartons stehen, schaute hinein und rief die anderen. Amüsiert steckten sie immer ein Blatt Papier in eine Klarsichthülle. Das dauerte sehr lange, aber ihnen machte es sehr viel Spaß. Als das Papier vom Drucker leer war, ging der Unternehmer fröhlich in die Kammer. Er hatte sehr viel Papier bestellt und wusste, dass er damit lange auskommt, um Hefte zu drucken.
„Wer hat das Papier in Hüllen gesteckt, in jede Hülle ein Blatt? Die Hüllen benötige ich für meine Akten!“, rief der Unternehmer wütend. Er stand in der Druckerei, in der einen Hand hielt er Hüllen, in denen das Papier steckte. Erschrocken schauten ihn seine Angestellten an und schüttelten mit dem Kopf. Eilig ging er in die Kammer, schüttelte viele Hüllen, schnappte sich den Haufen Papier und ging zum Drucker. „So, Feierabend, wir machen morgen weiter“, rief der Unternehmer freundlich eine halbe Stunde vor Feierabend. Er wusste, dass es seine Angestellten nicht gewesen waren. Weil er sie angebrüllt hatte, durften sie eine halbe Stunde früher Feierabend machen. Ausgeruht und gut gelaunt ging der Unternehmer hinunter in die Druckerei, stand vor einem Berg voller bedruckter Seiten. „Waas?“, rief er, schnappte sich ein paar Seiten. „Alle mit demselben Text. Jemand hat den Drucker eingeschaltet und tausend Seiten drucken lassen“, schrie er vor Wut. Amüsiert flogen die Geister in den Keller, dort gab es noch einen Raum, der nicht renoviert wurde.
Wütend ging der Unternehmer in die Kammer, schüttelte eine ganze Weile Hüllen, schnappte sich das Papier und ging damit zum Drucker. Er bückte sich, schob die Blätter, die am Boden lagen, zusammen und warf sie in die blaue Tonne. Am Nachmittag nahm er das Papier aus dem Drucker, legte es in einen Schrank. Amüsiert drehte er den Schlüssel herum und nahm ihn mit. Die Geister flogen zur Kammer, schüttelten Hüllen, schnappten sich das Papier, legten es voller Freude in den Drucker und ließen tausend Seiten mit ein und demselben Text drucken. Die Blätter fielen auf den Boden. Am frühen Morgen stand der Unternehmer ärgerlich vor einem Papierberg. Er schnappte sich die Blätter und warf sie in die blaue Tonne. Er ging in den Keller, schaute sich um und ließ den letzten Raum renovieren. Verärgert verließen die Geister das Denkmal. Der Unternehmer ging jeden Morgen fröhlich an seine Arbeit.
© Heiko Wohlgemuth