Es war einmal ein kleiner lustiger Wassergeist, der reiste nach Chemnitz wegen des neuen Brunnens und um sich zu amüsieren. Um die Leute am Marktbrunnen zu ärgern, die sich nahe am Marktbrunnen auf die Poller setzten.

An einem schönen Sommermorgen lief der kleine lustige Wassergeist zum Marktbrunnen, setzte sich auf den Rand von einer Säule, wartete, bis sich Menschen auf die Poller setzten. Lachend nahm er Wasser in den Mund und spritzte es einer jungen Frau in den Nacken. „I, was soll das?“, rief die
junge Frau erschrocken, sprang auf, schaute sich grimmig die Säulen an. Der kleine lustige Wassergeist war fast durchsichtig, man sah ihn nicht. Jedes Mal, wenn eine Säule anfing zu laufen, hüpfte der Wassergeist von einer stillen Säule hinüber, nahm Wasser in den Mund und wartete, bis sich einer auf einen Poller setzte, bespritzte die Menschen, die Erschrockenen sprangen meckernd
auf und gingen davon.

Lachend saß der kleine lustige Wassergeist auf einer Säule, hüpfte hinüber zu einer laufenden Säule, nahm Wasser in den Mund. Ein junges Paar saß vergnügt auf einem Poller. „I, wer war das?“, rief der junge Mann, verärgert standen sie auf und eilten davon. Die Sonne strahlte so schön vom blauen Himmel, viele Menschen liefen über den Marktplatz. Einige gingen zur Eisdiele vom Rathaus, liefen mit ihrem Eis zum Marktbrunnen, setzten sich auf die Poller. Lächelnd saß der kleine Wassergeist auf einer laufenden Säule, nahm Wasser in den Mund, schaute sich vergnügt um und spritzte es einer älteren Frau ins Gesicht. „Pfui, so eine Gemeinheit!“, rief sie und eilte wütend davon. Der Wassergeist und die Leute lachten. Viele saßen auf den Pollern am Marktbrunnen, eine Dame setzte sich auf einen Poller, der sehr nah am Brunnen stand. „I, i, meine schöne Frisur!“, rief sie verärgert, sprang auf und eilte schnell davon. Sie hatte eine volle Dusche über ihren Kopf bekommen. Lachend saß der Wassergeist auf einer Säule, die Leute genossen lächelnd ihre Leckereien. Eine junge Frau saß sehr nah am Marktbrunnen, der Wassergeist bespritzte sie mit Wasser. „Endlich, eine schöne Abkühlung!“, rief sie und schaute lächelnd die Säulen an. Der kleine Wassergeist war verschwunden, seitdem wurde keiner mehr mit Wasser
bespritzt.

© Heiko Wohlgemuth